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Feuerwehr leistete 176 Einsätze

04.04.2024
32 Personen konnten 2023 gerettet werden – Tätigkeitsbilanz bei Jahreshauptversammlung

Die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Denzlingen kamen am 16.03.2024 zur Jahreshauptversammlung im Rettungszentrum zusammen. Im Beisein von Kreisbrandmeister (KBR) Christian Leiberich und dessen Stellvertreter Christian Klein ließ man das Jahr 2023 Revue passieren. Pressesprecher Stephan Konrad gab dazu eine anschaulich-Informative Zusammenstellung der Fakten anhand von umfangreichem Zahlen- und Bildmaterial. Kritische Töne waren zu vernehmen im Zusammenhang mit der Vorsteuerabzugsberechtigung für die Gemeindekasse, was zu negativen Auswirkungen auf die Kameradschaftskassen der Wehr führen würde, wie man seitens des Feuerwehrausschusses befürchtet.

Ein ehrendes Gedenken galt zu Beginn der Versammlung dem Feuerwehrkameraden Rudolf Oswald, der im April 2023 verstarb. Nach dem Grußwort des Kommandanten Martin Schlegel verfolgten die Aktiven ebenso wie die anwesenden Mitglieder der Altersabteilung und Jugendfeuerwehr die Bilder und soweit angebracht auch die humorvoll vorgetragenen Aktivitäten der Feuerwehr im Jahr 2023. So habe zum Beispiel wohl „jeder Feuerwehrmann der Denzlinger Wehr mit dem Papierkorb auf Gleis 2 des Denzlinger Bahnhofs schon Bekanntschaft gemacht““, wie Stephan Konrad in seinem umfassenden Jahresbericht neben vielen anderen „hammerharten Einsätzen“ erwähnte.

Bei insgesamt 176 Einsätzen und 1779 von der Wehr geleisteten Einsatzstunden habe man 32 Personen retten können, während für drei Menschen „leider jede Hilfe zu spät“ gekommen sei. Zusammenfassend habe die Wehr ganz überwiegend „Technische Hilfe“ leisten müssen, nämlich 76 Einsätze. Neben 49 Brandbekämpfungen unterschiedlicher Größenordnung habe man auch wieder 24 Fehlalarme verzeichnet. Nicht unerwähnt ließ der Chronist die gute Zusammenarbeit mit den Feuerwehren von Vörstetten und Reute. Rechne man die Einsatz- und Übungsstunden zusammen, komme man auf die beachtliche Summe von 4232 Stunden. Bei einem heute üblicherweise zu berechnenden Stundensatz von 37,30 Euro würde dies einen finanziellen Aufwand von rund 158.000 Euro bedeuten.

Vorbildliche Brandschutzerziehung
Leonie Seiter als Jugendsprecherin und Jugendwart Marco Barnick berichteten über die umfangreiche Jugendarbeit mit aktuell 27 Mitgliedern und zehn Betreuern. 23 Proben und 40 weitere Veranstaltungen habe man im Laufe des Jahres durchgeführt. Harald Nübling trug den Kassenbericht der Aktiven vor; Simon Annecke jenen der Jugendfeuerwehrkasse. Beide Kassen wurden von Reinhold Pfaff und Stephan Konrad geprüft und die Arbeit der Kassierer gelobt.

Eine vorbildliche und weit über die Grenzen Denzlingen hinaus wirksame Arbeit leistet seit Jahren Wolfgang Hochbruck auf dem Feld der Brandschutzerziehung. Auch seine Tätigkeit fand bei der Hauptversammlung besondere Aufmerksamkeit. Nicht mindere Beachtung galt einem angesehenen Repräsentanten langjähriger zuverlässiger Arbeit in der Denzlinger Wehr, nämlich dem Obmann der Altersabteilung, Ehrenkommandant Edgar Ulmer, der über verschiedene Unternehmungen im Laufe des Jahres berichtete. Allen Aktiven in der Denzlinger Wehr dankte Kommandant Martin Schlegel mit nachdrücklich würdigenden Worten, wobei er eine lange Liste abzuarbeiten hatte und dabei nochmals auf diverse Einsätze im Laufe des Jahres einging. Besondere Erwähnung fanden dabei die Atemschutzgeräteträger und Maschinisten und nicht zuletzt der Stellvertretende Kommandant, Christian Schlenk, der als Fachberater und Ausbilder Chemie auch kreisweit unterwegs sei.

Erweiterte Einsatzdokumentation
Mit Hilfe des Bauamtes habe der Kommandant letztes Jahr Einsatzdokumentation erweitert und aktualisiert. So seien jetzt weitere Digitalpläne von neuen Tiefgaragen verfügbar, ferner die komplette Denzlinger Wasserversorgung mit Hydrantenplan und eine Leistungsanalyse der Löschwasserversorgung. Neu hinzugekommen seien überdies Pläne der Starkregenrisikoanalyse, die eine weitere wertvolle Hilfe zur Einsatzplanung leisten würden, da damit Einsatzschwerpunkte vorherzusehen seien. Im Jahr 2025 werde man das hundertjährige Bestehen der Denzlinger Feuerwehr nicht übertrieben, aber doch auch festlich begehen. Nach weiteren Dankesworten des Kommandanten nahm Reinhard Schöchlin vom DRK-Ortsverein Denzlingen die Entlastung vor.

Kreisbrandmeister Christian Leiberich und dessen Stellvertreter Christian Klein richteten Grußworte an die Versammlung und lobten die gute Arbeit der Denzlingen Wehr – insbesondere bei Hilfeleistungen über die Ortsgrenzen hinaus. Bei Fehlalarmen und vermeidbaren Kleinbränden würden Einsatzkräfte der Feuerwehr in der Regel von ihrem Arbeitsplatz weggerufen. Mit etwas mehr Sorgfalt wäre solcher „Kleinkruscht“ meist vermeidbar, betonte Leiberich.

Unnötiger Verwaltungsaufwand
Bürgermeister Markus Hollemann dankte allen Personen der Feuerwehr für ihren ehrenamtlichen Einsatz zum Wohl der Menschen in der Gemeinde. Wie bereits Christian Klein fand auch der Bürgermeister kritische Worte wegen der angedachten Integration der Feuerwehrkasse in das Rechnungsamt der Kommune. Wenn die Feuerwehr wie Schulen und Kindergärten als „Teil der Gemeinde“ bei Veranstaltungen mit Bewirtung Umsatzsteuer bezahlen solle, stehe man nicht nur vor unnötigem Verwaltungsaufwand. In Waldkirch habe man eine vernünftigere Lösung für die Feuerwehrkasse „in eigener Hand“ gefunden, gab Christian Klein bekannt.

Ehrungen für verdiente Angehörige der Wehr sowie Beförderungen gab es im Rahmen der Jahreshauptversammlung ebenfalls, nämlich folgende: Kreisbrandmeister Christian Leiberich überreichte Lisa Gollent das Feuerwehr-Ehrenzeichen in Bronze für 15-jährigen Feuerwehrdienst. Das Ehrenzeichen in Silber erhielt Jens Koschella für 25 Jahre; und Heinz Jund wurde mit dem
Ehrenzeichen in Gold für 40-jährigen Feuerwehrdienst ausgezeichnet.

Beförderungen und Neuaufnahmen
Der Bürgermeister sprach schließlich einige Beförderungen aus, nämlich: Annika Merkler und Isabell Künsting Feuerwehrfrau, sowie Jaques-Rene Bouchet, Niklas Scheidler und Sebastian Vögele Feuerwehrmann. Marco Barnickwurde zum Löschmeister befördert und Andreas Oswald wurde Oberbrandmeister. Neu als Mitglieder aufgenommen wurden: Annika Merkler, Benedikt Spitzmesser, Ali Cagman, Patrick Schade, Fabian Strecker, Sebastian Vögele und Thomas Schockel.

Schließlich verabschiedete der Kommandant zwei langjährige Feuerwehrkameraden, wobei er deren Engagement und ihre besonderen Verdienste nachdrücklich würdigte, nämlich nach 40 Dienstjahren Heinz Jund, der von 2001 bis 2011 Kommandant der Denzlinger Wehr war. Verabschiedet in die Altersmannschaft wurde auch Harald Nübling, der seit 1986, also „unvorstellbare 38 Jahre lang“, als Kassierer tätig war. Schließlich Professor Wolfgang Hochbruck, der noch bis Juni dieses Jahres „Schonfrist“ genieße, dann aber gerne mit „65 plus“ noch einige Jahre die Brandschutzerziehung weiterführen möge. Grußworte sprachen zuletzt Oberzunftmeister Michael Heizmann und der Stellvertretende Kommandant von Reute, Benedikt Weber.


Autor: Helmut Gall - Wochenzeitung Von Haus zu Haus, 21.03.2024
Fotos Bildgalerie unten: Helmut Gall, Wochenzeitung Von Haus zu Haus, 21.03.2024
Foto oben rechts:von Franz P. Sauerteig auf Pixabay


Jugendsprecherin Leonie Seiter bei ihrem Tätigkeitsbericht (von links): Christian Klein, KB Christian Leiberich, Markus Hollemann, Stephan Konrad, Martin Schlegel und Harald Nübling. Foto: Helmut GallEhrenkommandant Edgar Ulmer bei seinem Tätigkeitsbericht. Foto: Helmut GallIn der „Ruhestand“ verabschiedet wurden (von links): Harald Nübling, Heinz Jund und Wolfgang Hochbruck. Foto: Helmut GallAusgezeichnet für langjährigen aktiven Dienst wurden (von links): Lisa Gollent, Jens Koschella und Heinz Jund. Foto: Helmut GallMit Eifer bei der Sache ist die Jugendfeuerwehr. Foto: Helmut Gall